United together - Musik kennt keine Grenzen
Das Neujahrskonzert des Landesjugendblasorchesters Steiermark im ausverkauften Stefaniensaal in Graz machte einen Blick "über den Tellerrand" der Blasmusik und präsentierte die einigende Kraft der Musik.
Auch im heurigen Jahr war der Grazer Stefaniensaal wieder bis auf den letzten Platz gefüllt, wobei man den Saal diesmal locker doppelt belegen hätte können. Das unglaublich große Interesse am Neujahrskonzert des Landesjugendblasorchesters (LJBO) Steiermark zeigte den hohen Stellenwert, den diese Veranstaltung in den letzten Jahren erreicht hat, und das Publikum wurde nicht enttäuscht. Das Motto "United together" - gemeinsam vereint - zog sich durch einen ganz besonderen Konzertabend mit zahlreichen Überraschungen und Höhepunkten.
Das "European Spirit of Youth Orchestra" (ESYO) konzertierte gemeinsam mit dem LJBO und beide Klangkörper bewiesen auf eindrucksvolle Art und Weise, dass Musik keine Grenzen kennt. Das ESYO ist ein Projekt, das bereits seit 20 Jahren Jugendliche aus unterschiedlichen Ländern in einem symphonischen Orchester vereint. Die gemeinsame Liebe zur Musik lässt Freundschaften entstehen und trägt so wesentlich zur Völkerverständigung bei. Igor Coretti-Kuret, der Gründer und musikalische Leiter des ESYO, bestritt mit Jugendlichen aus zehn Nationen den ersten Teil des Konzertabends, wobei der Bläsersatz des Orchesters durch Mitglieder des LJBO Steiermark ergänzt wurde.
Igor Coretti-Kuret, der Schöpfer des ESYO
Traumhafte klassische Melodien wie der "Triumph Marsch" aus der Oper "Aida" von Giuseppe Verdi oder der "Kaiserwalzer" von Johann Strauß ließen das Publikum träumen und die erste Konzerthälfte endete mit einer ganz besonderen Komposition. Das Stück "United together" vom italienischen Komponisten Giuseppe Farace wurde erstmals in Österreich aufgeführt und ist quasi die "Hymne" dieses einzigartigen europäischen Klangkörpers. Die Steiermark bezeichne sich zwar als "das grüne Herz Österreichs", sie sei aber viel mehr als das. "Sie ist ein rotes und stark pochendes Herz voller Herzlichkeit", so Coretti-Kuret in seiner ergreifenden Schlussmoderation.
Gesangssolisten aus den Reihen des ESYO sorgten für eine ganz besondere Stimmung
Die zweite Konzerthälfte wurde vom LJBO Steiermark, ergänzt durch einige Musiker des ESYO, bestritten und bot sinfonische Blasmusik auf höchstem Niveau. Auch in diesem Jahr konnte wieder Miro Saje als Gastdirigent gewonnen werden und der Slowene zeigte sein unglaubliches Talent im Umgang mit jungen Musikern. Die "Overture to Candide" von Leonard Bernstein erklang in einer selten gehörten Perfektion und Interpretation, wobei auch der zweite Teil des Abends mit einigen Überraschungen aufwarten konnte. Zunächst war dies die Uraufführung des Werks "Sakura" vom steirischen "Hauskomponisten" des LJBO, Siegmund Andraschek. Darin zeigt Andraschek wiederum die klangliche Vielfalt und die unterschiedlichen Ausdrucksmöglichkeiten eines Blasorchesters. Zu seinen Ehren wurde auch der von Andraschek komponierte Marsch "Promise of Peace", das Versprechen zum Frieden, kuzerhand ins Programm genommen, den er dann auch selbst dirigieren durfte.
Miro Saje brachte das LJBO Steiermark zu Höchstleistungen
LJRef. Wolfgang Jud hat mit seinem Team in den letzten zehn Jahren etwas ganz Besonderes geschaffen. Die Neujahrskonzerte des LJBO Steiermark sind zu einer fixen Größe im österreichischen Kulturkalender geworden und das Orchester selbst hat internationales Renommee erlangt. Die jungen Musikerinnen und Musiker sind zum "Aushängeschild der steirischen Blasmusik" geworden und anlässlich des zehnjährigen Geburtstages dieses Klangkörpers wird im Juni ein Jubiläumskonzert geboten werden.
Bläser und Streicher machten diesen Abend zu etwas Besonderem
Musik ist eine Sprache, die jeder versteht, und die einen wesentlichen Beitrag zur Völkerverständigung leistet. Danke dem ESYO und dem LJBO Steiermark für diesen wundervollen Abend.
Rainer Schabereiter