Herbstkonzert der Bergkapelle Seegraben
In das Land der Zaren, der einst großen mächtigen Herrscher Russlands begab sich die Bergkapelle
Leoben-Seegraben vergangenen Mittwoch mit ihrem Herbstkonzert im Erzherzog-Johann-Auditorium
der Montanuniversität Leoben.
Gleich zu Beginn der abenteuerliche Reise durch „Russlandia“ stand mit der Ouvertüre zur gleichnamigen
Oper „Ruslan und Ljudmila“ von Michail Iwanowitsch Glinka, ein Juwel der russischen
Musikgeschichte, am Programm.
Mit Friedrich Guldas´ Konzert für Violoncello und Blasorchester begab sich die Bergkapelle Leoben-
Seegraben, nach ihrer Inszenierung der Carmina Burana vergangenen Juni, wieder auf neues
Terrain und stellte auf beeindruckende Weise ihre Wandelfähigkeit und ihren Facettenreichtum dar.
Als Solist brillierte Heinz Moser, musikalischer Leiter des Universitätsorchesters, in diesem fünfsätzigen
Werk, das alles andere als ein gewöhnliches Cellokonzert darstellt. Das für den Solisten vehement
fordernde Bravourstück riss die begeisterte Zuhörerschaft, mit seinen alpenländischen Bläserklängen,
den teils jazzigen Passagen, extravaganter Virtuosität sowie bodenständiger Blasmusik, allesamt
von ihren Sitzen.
In die Tiefen der russischen Seele wurden die Konzertbesucher im zweiten Teil des Programmes
entführt. Gloria Ammerer an der Oboe beeindruckte mit den „Variationen über ein Thema von Glinka“
von Rimsky-Korsakow und ihr Bruder Arno Ammerer rührte mit seiner gesanglichen Interpretation
des „Wolgaliedes“, aus Franz Lehárs Operette „Der Zarewitsch“, zu Tränen.
Mit den epische Klänge der symphonischen Dichtung „Korobeiniki“, nach der Melodie des Computerspiels
„Tetris“, stellten die Musiker auch ihr Improvisationstalent eindrucksvoll unter Beweis.
Mit „Those were the days“ und den Erinnerungen an eine längst vergangene Zeit verabschiedete
sich das Universitätsblasorchester und schloss damit auch den Kreis der Feierlichkeiten rund um
das 160-jährige Bestandsjubiläum der Bergkapelle Leoben-Seegraben.
Als Zugabe ließ es sich Kapellmeister Christian Riegler nicht nehmen, selbst am Xylophon, mit
dem „Comedians´ Gallop“ von Dimitri Kabalevsky unter der musikalischen Leitung von Heinz Moser,
zu brillieren.